Art in Public Space

Fallschwert zu Rosenzweigen

Das Kunstwerk zum Gedenken an den Widerstand der Weißen Rose und die Ermordeten von München Stadelheim besteht aus dem Naturabguss von drei Rosenzweigen. Gegossen werden sie aus dem Stahl des Fallbeils, mit dem die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Hans Leipelt, Willi Graf und Kurt Huber ermordet wurden.

Im Jahr 2014 ist im Depot des Bayerischen Nationalmuseums die verschollen geglaubte Guillotine des Stadelheimer Gefängnisses wiederentdeckt worden. Das Messer bzw. Fallbeil dieser Guillotine soll eingeschmolzen und daraus drei Rosenzweige gegossen werden.

Für die Herstellung dieses Kunstwerks sind nicht nur die Artefakte auf dem Sockel das eigentliche künstlerische Momentum, sondern der gemeinsame gesellschaftliche Wille zur symbolischen Umwandlung des Mordinstruments. Die Transformation genau dieser Klinge ist dabei eminent wichtig, ist wesentlicher, unabdingbarer Teil des künstlerischen Werks. Dazu gehört auch die Diskussion, die im Vorfeld geführt werden muss. Um dieses Kunstwerk wird wohl gerungen werden müssen, und das ist genau richtig so.

Es soll dabei nur die Klinge entnommen werden, der Rest der Guillotine bliebe unberührt. Selbstverständlich ist es – aus konservatorischer Sicht – eine Herausforderung, das museale Objekt anzutasten. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass es angetastet werden m u s s. Der konservatorische Gedanke sollte in diesem Fall hinter der lebendigen Erinnerung an den Widerstand zurückstehen. Unrecht sollte keinen Bestandsschutz haben. Der Akt der Entwaffnung der Guillotine als musealem „Tabubruch“ bekundet nachdrücklich den unbedingten Willen, es niemals Wiedergeschehen zu lassen.

Es stünde unserer Gesellschaft gut zu Gesicht, das Mordinstrument der Nationalsozialisten nicht respektvoll unangetastet stehen zu lassen, sondern es öffentlich umzuschmieden und so umzuwidmen. Es ist an der Zeit, dem Totalitarismus dieses überdauernde Symbol der Menschenverachtung entgültig zu entringen. Mit einer transformatorischen Handlung, die als Konsequenz den Opfern mehr Würde und Respekt zugesteht, als dem Instrument, mit dem sie geköpft wurden.

Entwurf des Wettbewerbsbeitrages als PDF:

(Entwurf für ein Kunstwerk zum Gedenken an die Ermordeten von München Stadelheim für den Geschwister-Scholl-Park, Magdeburg)

 


Irrgarten
39er-Denkmal, Reeser Platz Düsseldorf, Ideenwettbewerb 2020, 3. Preis

 


 


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Gedenk und Lernort KZ-Aussenlager Laagberg, 2020, Nichtoffener interdisziplinärer Realisierungswettbewerb, mit Haberland Architekten, Berlin


 

United Nations Campus Bonn, Kunst-am-Bau-Wettbewerb 2016, 2. Preis (mit Stefan Sous)

 



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Ideenwettbewerb, Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenburg – Umgestaltung der „Kommandantenvilla“, 2020


Einheits-und Freiheitsdenkmal Berlin, (mit Stefan Sous und Haberland Architekten) 2. Runde


Madonna in der Rettungsdecke, Aachener Dom 2018-19, 1.Preis
Link zum PDF Wettbewerbsbeitrag „ein alltägliches Gewand“


Evangeliar, Bistum Münster 2019, 1. Preis

 

Barockes Universum Gotha, Kunst-am-Bau-Wettbewerb, 2013, 2. Preis (mit Stefan Sous)

Link zum PDF Wettbewerbspläne Barockes Universum Gotha

 


Turtlebridge, Wettbewerb Brückenschlag, 2009, 1. Preis (mit Stefan Sous)

 



GUM, Kieferklinik Freiburg, Kunst-am-Bau-Wettbewerb 2006, 1. Preis (mit Stefan Sous)


 


Stadtschloss Postdam Kunst-am-Bau-Wettbewerb 2012, Finalrunde


 

 

Künstlerischer Realisierungswettbewerb „Errichtung einer Loreleystatue im Welterbe Oberes Mittelrheintal“, Preisträgerin